Seit mehreren Jahren zwingt die Sicherheitskrise in Burkina Faso Tausende Familien und vor allem Kinder dazu, aus ihren Dörfern zu fliehen. Derzeit gibt es mehr als zwei Millionen Binnenvertriebene im Land. Laut den humanitären Partnerorganisationen sind Kinder in der Mehrheit.
In Yagma, am Rande von Ouagadougou, unterstützt Morija gemeinsam mit dem Verein ASAREN zwei Flüchtlingslager. Von den 3 667 Personen, die unsere Teams erfasst haben, sind 2 283 Kinder – das sind mehr als 60 Prozent. Diese Zahl zeigt, wie dringend eine spezifische Unterstützung für Kinder erforderlich ist.
Häufig kommen die Kinder mit ihrer Familie in den Lagern an. Es gibt jedoch auch solche, die im Lager selbst geboren werden. Élise Berchoire, Verantwortliche für die humanitären Hilfsprogramme bei Morija, besuchte die Lager im Frühling 2025. Sie sah Kinder, die spielten und lachten, aber auch verletzliche Familien, die nicht nur Lebensmittel, sondern auch neue Hoffnung brauchten.
Grundlegende Bedürfnisse
Die Bedürfnisse sind gross: Nahrung, Holz zum Kochen, medizinische Versorgung und natürlich die Möglichkeit, die Kinder zur Schule zu schicken. Morija und ASAREN verteilen Lebensmittelpakete (Reis, Zucker und Öl) an Tausende Vertriebene in den Lagern.
Gleichzeitig hat der lokale Verein Nafooré eine kleine Schule eröffnet, damit die Kinder der vertriebenen Familien Zugang zu Bildung erhalten. Die Schule schenkt Mut. Sie ist ein Weg, diesen Kindern zu vermitteln, dass sie es verdienen, aufzuwachsen, zu lernen und zu träumen – auch unter schwierigen Bedingungen.
Die Gewalt des Konflikts trifft die Kinder in Burkina Faso schwer. Ein Bericht der Vereinten Nationen ermittelte zwischen dem 1. Juli 2022 und dem 30. Juni 2024 mehr als 2 483 Gewaltakte gegen Kinder, darunter Entführungen, Rekrutierungen durch bewaffnete Gruppen und sexuelle Gewalt. Die Mitarbeitenden von Morija beobachten zudem ein hohes Risiko für Unterernährung und einen eingeschränkten Zugang zur medizinischen Versorgung.
Eine zerbrechliche Hoffnung
Trotz dieser Schwierigkeiten zeugt die Arbeit von Morija und seinen Partnern von einem konkreten Engagement: Kinder zu schützen, Familien zu entlasten und die Samen einer möglichen Zukunft zu säen. Für die Kinder in diesen Lagern, in denen die Situation prekär bleibt, ist jeder Tag eine neue Herausforderung – und zugleich eine Hoffnung, zu wachsen, zu lernen und sich ein neues Leben aufzubauen.

Schreibe einen Kommentar