Wer in einem handwerklichen Beruf Erfolg haben will, benötigt mehr als nur geschickte Hände. Es braucht eine Vision, Managementtools und Unternehmergeist. In diesemSinne organisierte Morija im Juni 2025 eine Schulung über die Führung von Kleinstunternehmen für diejenigen, die in Ouagadougou derzeit ihre Berufsausbildung absolvieren. Das Ziel? Ihnen die Tools an die Hand zu geben, um aus ihrem Know-how eine nachhaltige Tätigkeit zu machen.
In Ouagadougou betreut Morija in Partnerschaft mit dem Verein ASAREN junge Menschen im Rahmen ihrer Berufsausbildung. Drei Jahre lang erlernen sie die Grundlagen für Holz- und Metallbau oder Metallschweissen – äusserst gefragte Berufe, die aber häufig in der Informalität ausgeübt werden. Viele dieser jungen Menschen haben die Schule ohne Abschluss verlassen und nie Lesen und Schreiben gelernt. Sie hatten keine andere Wahl, als sich mit prekären Gelegenheitsjobs durchzuschlagen, die schlecht bezahlt waren und keine Zukunftsaussichten boten.
Einen Beruf zu erlernen ist wichtig, doch das reicht nicht immer, um auch davon leben oder einen Betrieb aufbauen zu können. In Burkina Faso, wie in vielen Ländern mit vorwiegend junger Bevölkerung, ist die Arbeitslosigkeit noch immer hoch, auch bei Personen mit Ausbildungsabschluss. Trotz einer guten Ausbildung kommt es allzu oft vor, dass junge Handwerker ihre Werkzeuge am Ende wieder verkaufen und ihren Beruf aufgeben, weil es ihnen nicht gelingt, Stabilität oder eine langfristige Vision zu entwickeln.
Deshalb organisierte Morija vom 3. bis 5. Juni 2025 im Berufsbildungszentrum eine Schulung in der Führung von Kleinstunternehmen. Das Ziel dabei war, den jungen Menschen das Fundament zu vermitteln, damit sie ihre eigene Erwerbstätigkeit aufbauen, ihr Struktur geben und sie langfristig erhalten können.
Der erste Tag widmete sich den Grundlagen: Unternehmensidee, Marktanalyse, Rechtsformen, Erstellung eines Businessplans, Mittelbeschaffung. An den Folgetagen konnten die Teilnehmenden die methodischen Ansätze für die Unternehmensgründung vertiefen, Risiken ermitteln und in Gruppen an einem konkreten Unternehmensprojekt arbeiten.
Jede Gruppe wurde zu einem Miniunternehmen mit einem Firmennamen, einer Strategie, einem Startbudget und zu verkaufenden Produkten. Bei dieser Übung lernten die jungen Teilnehmenden, wie wichtig Vision, Planung und Verantwortungsbewusstsein sind.
Am Ende baten sie darum, dass die Schulung verlängert, wiederholt und um weitere Module (Führungsgeschick, Marketing, Mittelbeschaffung) ergänzt würde. Denn zusätzlich zum theoretischen Wissen ist auch der Unternehmergeist entscheidend.
Eine Ausbildung in der Werkstatt macht aus einem Menschen einen guten Handwerker. Aber mit den richtigen Managementtools kann eine solche Schulung aus einem Handwerker einen Unternehmer machen.
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